Die Brennnessel

Kraftpaket Brennnessel

Die Brennnessel (Urtica dioica) ist ein regelrechter Kosmopolit, denn abgesehen von der Arktis, ist sie überall auf der Welt zu finden. Umso absurder ist es, dass sie dennoch weiterhin von vielen als „Unkraut“ wahrgenommen wird und nicht als das ultimative und preisgünstige Superfood vor der Haustür, welches sie eigentlich ist.

Für die meisten Menschen ist die erste Begegnung mit der Brennnessel oft ein prägendes Erlebnis. Denn ein Kontakt mit ihren Brennnesselhaaren sorgt für das unschöne Brennen auf der Haut, verursacht durch die in den Haaren enthaltene Brennflüssigkeit (auch Nesselgift), welche aus Ameisensäure, Histamin, Serotonin, Acetylcholin und Natriumformiat besteht.

Schenkt man der Brennnessel jedoch eine zweite Chance, wird man reich belohnt. Sie ist nämlich
ein richtiges Allround-Talent und hilft bei vielen Leiden. Insbesondere bei rheumatischen Erkrankungen, Harnwegsentzündungen, Prostatabeschwerden sowie zur Stärkung der Abwehrkräfte, Aktivierung des Stoffwechsels und zur Entgiftung, wird die Brennnessel innerlich sowie äußerlich angewandt. Ob als Tee, Tinktur, Salbe oder Pulver – für die Weiterverarbeitung der Brennnessel gibt es allerhand Möglichkeiten. Und auch in der Küche ist die Rezeptauswahl groß, Die frischen Blätter passen gut in den Smoothie oder die Suppe und die getrockneten Samen sind eine nährstoffreiche Ergänzung im Müsli oder auch auf jedem anderen herzhaften Gericht.
Je nach Standort enthält eine Brennnesselpflanze bis zu dreimal soviel Eisen wie Spinat und ist reich an Eiweiß, Vitamin C und den Mineralstoffen Kalium und Magnesium. Ein richtiges Stärkungsmittel, welches antientzündliche Prozesse in Gang setzt und in keiner Kräuterküche fehlen sollte.

Biodiversitätsförderer

Die Brennnessel ist tatsächlich eine der ökologisch wertvollsten Pflanzen in unseren Breiten. Sie spielt eine zentrale Rolle im Ökosystem und trägt maßgeblich zur Biodiversität bei. Als Futterpflanze hat die Brennnessel eine besondere Bedeutung für viele Insektenarten, insbesondere für Schmetterlinge wie den kleinen Fuchs und den Tagpfauenauge. Diese Schmetterlinge legen ihre Eier speziell auf Brennnesseln ab, da ihre Raupen die Blätter als Nahrung nutzen.

Darüber hinaus dient die Brennnessel zahlreichen anderen Insekten als Nahrungsquelle. Ihre Blüten ziehen Bienen, Wespen und viele andere nützliche Insekten an, die sich von dem Nektar ernähren und dabei helfen, andere Pflanzen zu bestäuben. Die hohe Insektenvielfalt, die Brennnesseln unterstützen, macht sie zu einem wichtigen Glied in der Nahrungskette und fördert so die Gesundheit des gesamten Ökosystems.